Die Meininger Chorgemeinschaft e.V. pflegt eine seit mehr als 165
Jahren bestehende Tradition des Chorgesanges in Meiningen.
Im
Jahre 1838 gründete Andreas Zöllner erstmals einen
Meininger Gesangverein. In den Folgejahren bezeichnete sich dieser
Chor als Meininger Chorgemeinschaft.
Ab Beginn der dreißiger
Jahre wurde der Chor auf Grund politischer Wirren mehrmals umbenannt,
bis er schließlich durch die Kriegsjahre nicht mehr existieren
konnte. In der Nachkriegszeit gab es in allen größeren
Betrieben Meiningens Bestrebungen, den Chorgesang wieder aufzubauen.
Im damaligen Betrieb "Energieversorgung Süd" entstand
im Jahr 1949 aus einer Laienspielgruppe heraus ein sehr guter
Männerchor, der sehr schnell über die Stadtgrenzen hinaus
bekannt wurde.
1953 wurde unabhängig davon im damaligen
Reichsbahn-Ausbesserungswerk Meiningen ein gemischter Chor aus einem
Jugend- und einem Männerchor gegründet, der aber in den
Folgejahren durch Überalterung immer mehr Männer verlor.
Der Energie-Männerchor hatte sich in der Zwischenzeit unter der
Leitung von Gerhard Mechtold zu einem Spitzenchor im damaligen Land
Thüringen emporgearbeitet. Mitglieder des Chores gründeten
das Gesangs- und Instrumentalquintett „Die 5 Elektras“
(1954-1965), das in über 800 Auftritten, u. a. auch in Runfunk
und Fernsehen, beliebt und bekannt wurde (Weltfestspiele 1957 in
Moskau, Arbeiterfestspiele 1964). Als Gerhard Mechtold im Januar 1962
verstarb, übernahm der Musiklehrer Kurt Diez dessen Nachfolge
als Chorleiter. In den folgenden Jahren blieb leider auch der
Energie-Männerchor von Besetzungsproblemen nicht verschont, so
dass man sich im Jahr 1969 entschloss, beide Chöre als
gemischten Chor unter Leitung von Kurt Diez zur "Chorgemeinschaft
Energie-Eisenbahn" zu vereinen. Nach kurzer Zeit gelang es der
neuen Chorgemeinschaft, an die Erfolge der Einzelchöre
anzuknüpfen und sie wurde schnell über die Kreisgrenzen
hinaus bekannt. 1978 nahm der Chor an den Arbeiterfestspielen
teil.
Ebenfalls 1978 übernahm der Chordirektor des Meininger
Theaters, Wolfgang Liesk, die Leitung der Chorgemeinschaft und
gründete die inzwischen traditionelle Zusammenarbeit mit dem
Meininger Theater. Dadurch konnten die Mitglieder der
Chorgemeinschaft an zahlreichen Opernaufführungen wie "Rienzi"
(1981), "Lohengrin" (1991/92), "Die Meistersinger von
Nürnberg" (1994/95), „Medea“ (1995, szenische
Uraufführung, deutsche Uraufführung), "Aida"
(1996/97), "Fidelio" (1996/97) und "Lady Macbeth von
Msensk" (1999) mitwirken. Besondere Höhepunkte waren auch
die Beteiligung an Aufführungen der 9. Sinfonie von Ludwig van
Beethoven (1987, 1994).
Die künstlerischen Leistungen des
Chores wurden mit dem "Max-Reger-Kunstpreis" und dem "Preis
für künstlerisches Volksschaffen" sowie zahlreichen
anderen Preisen und Auszeichnungen gewürdigt.
Nach der Wende
beschlossen die Sängerinnen und Sänger im Jahr 1990, einen
Verein zu gründen und gleichzeitig auch einen neuen Namen
anzunehmen. So wurde aus der "Chorgemeinschaft
Energie-Eisenbahn" die "Meininger Chorgemeinschaft e.V.",
die zur Zeit 53 aktive Sängerinnen und Sänger zählt.
Sie pflegt freundschaftliche Kontakte zu Chören unter anderem
aus Schweinfurt, Speyer, Adelaide (Australien), Basel (Schweiz) sowie
aus den Partnerstädten Meiningens Neu-Ulm und Obertshausen.
Weitere Kontakte konnten wir beim Internationalen Chorfestival
„Cantate Amsterdam 2007“ knüpfen.
Das Repertoire
umfasst ein breites Spektrum vom Volkslied über klassische
Chorliteratur, Werke alter Meister wie z.B. Max Reger, Johannes
Brahms und Wilhelm Berger, die auch in Meiningen tätig waren,
Opern- und Operettenchöre bis hin zu moderner Chorliteratur u.a.
von Wolfgang Hocke, Robert Pappert, Jens Markgraf und Wolfgang Liesk.
Die "Meininger Chorgemeinschaft e.V." ist Mitglied des
Thüringer Sängerbundes sowie im Sängerkreis Meiningen
und hat vielfältige Auftritte in der Region und Meiningens
Partnerstädten.
webmaster@meininger-chorgemeinschaft.org
Stand:
13. März 2010